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Im eher noch durch winterliche Temperaturen geprägten Aarau, schickt uns das KIFF heute Abend, allem voran durch die Verpflichtung von Orange Goblin als Headliner, auf eine musikalische Reise in die Wüste.

Dead Shaman

Mit der dreiköpfigen Band aus Martigny beginnt unser Roadtrip ganz tief im Woodstocker Schlamm.
Die Einflüsse des harten und dreckigen 69er Blues sind Dead Shaman deutlich anzuhören, wobei es gerade Sänger und Gitarrist Bernie Wildish versteht, mit sehr viel Leidenschaft, auch moderne Komponenten miteinzuflechten.

Wolfer

Während wir, in unserer bunten Welt, noch fröhlich über Blumenwiesen hüpfen und an ein besseres Morgen glauben, reissen uns düstere Bassklänge aus dem Schlaf und damit zurück in die Gegenwart. Mit verzerrten Riffs und gekonnt eingesetzter Disharmonie, lassen Wolfer einen immer dichter werdenden Teppich aus dunklen Wolken aufkommen. An gewissen Stellen würden wir uns noch wünschen, dass sich die aufgebaute Stimmung auch in einem ordentlichen Gewitter entlädt, die junge Berner Band weiss aber bereits viele Besucher von ihrem Potential zu überzeugen. Wir freuen uns auf mehr!

Rich Kid Blue

Rechtzeitig auf den Basler Highway in Richtung Süden haben es Rich Kid Blue geschafft und lassen das Thermometer im Saal nun so richtig ansteigen. Bei den Heavy-Rockern wird nicht lange gefackelt, sondern gleich direkt mit der Planierraupe aufgefahren. Ein brachiales Brett walzt alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Ein grossartiges Set, mit einer gelungenen Balance aus Konstanz und Abwechslung, lädt zum Headbangen ein.

Hellroom Projectors

Nun ist der Weg in die Wüste also definitiv geebnet und die Hellroom Projectors aus Winterthur (Nevada), nehmen diese Einladung dankend gerne an. Und sie bringen auch gleich wieder leben ins Brachland des, sowieso sehr gut gefüllten, KIFF-Saals. Verzerrte E-Gitarren, gepaart mit einer kräftigen und dennoch klaren Stimme, genau so muss Stoner sein!

Orange Goblin

Eine gute Nachricht gleich vorneweg: Im Sommer soll es so weit sein mit dem 10. Studioalbum der Londoner Stoner-Metal Veteranen. Dass sich die Besetzung der Band seit mittlerweile 29 Jahren kaum verändert hat, 2018 wurde Martyn Millard am Bass durch Harry Armstrong ersetzt, macht sich auch bei deren eingespielten Bühnenpräsenz bemerkbar. Vielleicht ist es einfach dem Umstand geschuldet, dass sich Sänger und Rampensau Ben Ward das passende Tank Top ausgesucht hat, aber wäre der Geist von Motörhead’s Frontmann Lemmy Kilmister heute Abend über die Bühne geschwebt, so hätte er sich schlimmstenfalls über die mangelnde Lautstärke beschwert, ganz bestimmt aber nicht über die gebotene Live-Performance. An letzteren versendet Ward dann auch gleich noch liebe Grüsse, nach unten, nicht nach oben, wohlverstanden.

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